Adolph Saurer AG, Arbon, geschichte: Die Firma wurde 1853 von Franz Saurer gegründet, im Jahre 1877 ergänzte sein Bruder Hippolyt Saurer als Kaufmann das Unternehmen. Saurer stellte ab 1903 Nutzfahrzeuge her, welche einen ausgezeichneten Ruf genossen. Früh begann Saurer auch, neben Lastkraftwagen auch Omnibusse zu bauen, welche in der gesamzen Schweiz verbreitet im Einsatz waren. In relativ kurzer Zeit avancierte Saurer aufgrund diverser Innovationen zu einem Fahrzeughersteller von Weltruf und so wurden auch in einigen Ländern Saurer-LKWs in Lizenz hergestellt: In Österreich bei der Österreichische Saurer Werke AG, in Jugoslawien bei FAP FAMOS, aber auch in Frankreich und den USA. Saurer vergab auch zahlreiche Lizenzen zum Bau von Dieselmotoren, so z.B. in den 1920er Jahren an den seit den 1960er zum Fiat-Konzern gehörenden italienischen Fahrzeughersteller OM in Mailand. Im Jahre 1929 wurde Saurer Mehrheitspartner bei Berna, dem zweiten großen Nutzfahrzeughersteller der Schweiz, wobei die beiden Marken seit den 1970er Jahren weitgehend baugleich und praktisch nur noch am Namen zu unterscheiden waren. Saurer war in dieser Zeit weltweit mit führend bei der Dieselmotoren-Enwicklung und blieb dies noch bis weit in die 1980er Jahre hinein. Seit den 1930er Jahren war Saurer der bedeutendste Hersteller von mittleren und schweren LKW in dr Schweiz, so daß diese im Schweizer Straßenbild noch bis in die 1990er Jahre in allen möglichen Varianten allgegenwärtig waren. Während des Zweiten Weltkriegs, in dem die Schweiz neutral blieb und damit nicht beteiligt war, baute Saurer zahlreiche Militärfahrzeuge für die Schweizer Armee. In der unmittelbaren Nachkriegszeit, im Jahre 1947, baute Saurer − und das war eine Besonderheit − in geringer Stückzahl auch einen flüssiggekühlten V-Zwölfzylinder-Flugmotor mit stehenden Zylindern vom Typ Saurer YS 3, der für den bei der Schweizer Dornier-Werken in Altenrhein entwickelten Jagdbomber Dornier D 3803 bestimmt war. Da es jedoch Probleme mit dem neuen Flugzeug gab (eine Parallel-Entwicklung zur Dornier D 3802 ihrerseits aus der französischen Morane-Saulnier M.S.406 abgeleitet), wurde es nicht zur Serienreife entwickelt und die noch in der Entstehung begriffene Flugmotorenproduktion wieder beendet. Unterdessen ging das noch in den 1950er Jahren erfolgreiche Exportgeschäft mit den Lastkraftwagen und Omnibussen mehr und mehr zurück, so daß sich das Unternehmen noch stärker am Schweizer Markt orientierte. Saurer-LKW für den Schweizer Markt mit besonders hoher Nutzlast verfügten seit den 1960er Jahren dabei häufig (ähnlich wie zeitgenössische LKW italienischer Herstellung) über eher ungewöhliche Antriebsformeln, so etwa 8x4 mit zwei gelenkten Vorderachsen. Dabei blieben Sattelzugmaschinen indes eher selten, aber weiterhin wurden Omnibusse und Obusse, aber auch LKW für die Schweizer Armee hergestellt. 1982 wurde Saurer mit der Franz Brozincevic & Cie Wetzikon (FBW) zur Nutzfahrzeuggesellschaft Arbon & Wetzikon (NAW) zusammengeschlossen, Daimler-Benz war mit 40 % beteiligt, nachem das deutsche Unternehmen die FBW zuvor übernommen hatte. Ab Anfang der 1980er Jahre wurden so auch einige leichte LKW-Typen von Daimler-Benz in Arbon als Saurer hergestellt und vermarktet, allerdings nahm die Nachfrage trotz nach wie vor trotz anerkant guter Qualität der originalen Saurer-Fahrzeuge weiter ab, so daß in jener Zeit die Entscheidung fiel, sich aus dem Bau von Nutzfahrzeugen auszusteigen. Im Jahre 1983 wurde der letzte zivile Saurer ausgeliefert, 1987 erhielt die Schweizer Armee den letzten "10DM". Die Motoren-Forschungsabteilung von Saurer übernahm um 1990 der zur Fiat-Gruppe gehörende italienische LKW-Hersteller IVECO. Danach wurden noch einige Omnibusse unter dem Markennamen NAW hergestellt, bis auch dieses Unternehmen im Jahre 2002 aufgelöst wurde. Seit den 1990er Jahren konzentriert sich Saurer als neue Saurer AG auf den Bau von Textilmaschinen und avancierte zu einem der weltgrössten Hersteller mit einem Umsatz von 1,6 Milliarden Euro und fast 9000 Beschäftigten. Ein Drittel davon sind im später hinzugekommenen zweiten Geschäftszweig Fahrzeuggetriebe tätig. Die Saurer AG ist seit Anfang 2007 eine Tochtergesellschaft von OC Oerlikon Corporation AG aus Pfäffikon. (Wikipedia) |
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